Kantine

Nick wüsste nicht so ganz wie ihm zu mute war.
Irgendwie total verpeilt und verplant und einfach nur mega süß *lach*. aber ob mein Cousin damit was anfangen kann... ich bezweifle es. Schadensbegrenzung!
"Also Summer...", Nick gluckste, " Das ist äußerst amü...interessant, aber ich finde, dass das irgendwie ein bisschen komisch wirkt. Ich meine, nicht viele Frühstückssendungsmoderatoren erzählen so viel in so kurzer Zeit über ihren vergangenen Tag. Ich meine, es ist cool. Für ein Tagebuch, aber nicht für eine Show, es sei denn, du möchtest, dass sich die anderen so amüsieren wie ich."
Nick überlegte kurz, ob das nicht ein bisschen hart war.
"Pass mal auf, ich ruf nachher meinen Cousin an und lass mir mal einen Schnippsel von seiner Show, den kannst du dir dann anhören. Danach machste nochmal einen eigenen und den schick ich an meinen Cosuin und der wird von deinem Talent begeistert sein.", sagte Nick und lächelte aufmunternd.

Wie nett!" dachte Summer sarkastisch.
"Hey, nur damit dus weißt: Ich habe das aus Spaß gemacht. Das war keine Moderation! Und es sollte amüsant sein. Sonst wäre es ja langweilig!"
Sie lehnte sich zurück.
"Außerdem: Alle wiblichen Moderatorinnen sind verpeilt. Die sind dumm wie eas weiß ich! Und, nur mal so, ich habe zwei Jahre lang bei unserem Schulsender gearbeitet. Eben als Moderatorin. Jaaaaahhh, meine alte Schule. Die war sowieso viel besser als die hier. Ich meine, wir waren netter und einfach kreativer. Ihr hier seid alle so kalt und langweilig. Und alle, naja fast alle, sind total dumm!"
Verbittert kickte sie mit dem Fuß gegen das Tischbein.
"Und dann ist letztes Jahr auch noch meine eine beste Freundlin umgezogen und meine kleine Schwester Amy ist gestorben. Das war so scheußlich für mich! Aber warum erzähl ich dir das eigentlich?"
Jetzt musste sie mit den Tränen kämpfen.
Sie blickte auf die Tischplatte, um niemanden ansehen zu müssen.
Und dazu kommt auch noch, dass ich absolut keine Kritik ertrage!

Oh mein Gott"!

"Oh Summer, das tut mir echt verdammt leid für dich. Wenn meine Schwester sterben würde, würd für mich die Sonne nicht mehr aufgehen.", sagte Nick und schluckte bei dem Gedanken.
"Wenn du drüber reden möchtest", fing Nick an und nahm Summers Hand, "hör ich dir gerne zu."

Hätte ich gewusst, dass sie es so ernst nimmt und es ihr so schlecht geht, hätte ich niemals was gesagt. Oh Mann, Nick, du hast ein Talent.

Nick wusste nicht so genau was er sagen und wie er sich verhalten sollte. Die Situation empfand er als einfach unangenehm.

"Naja," begann Summer, "Amy war zehn. Und sie hat liebend gerne im Garten gespielt. Wir hatten einen großen Garten, musst du wissen! Wir waren in der Schweiz, bei Verwandten!
Amy und ich, wir sind rumgelaufen, haben uns die Gegend angesehen. Haben Spaß gemacht. Und so weiter.....
Dann sind wir an einen Hang gekommen. Naja, es war eher eine Schlucht, als ein Hang. Und unten war Wasser. Meine Amy ist auf die fixe Idee gekommen, doch runter zu klettern und zu schauen, ob das Wasser warm oder kalt ist.
Ich hab ihr gesagt, sie sol es lassen, aber sie hat nicht gehört. Sie ist einfach losgeklettert.
Und dann, sie hatte totale Angst vor allen möglichen Insekten, ist da eine Wespe gewesen.
Meine Amy hat angefangen zu schreien, wollte um sich schlagen und hat dann den Halt verlohren.
So, war dan.
Die ist abgestürzt und ich konnte nichts weiter tun, als um Hilfe zu rufen.
Ich.....ich.....nein! Das kann ich nicht sagen!"
Sie stocktte und Tränen rannen ihr über das Gesicht.
"Ich sollte dich mit meinen Horrorgeschichten nicht langweilen!" meinte sie dann hilflos.

Nick stellte sich die Geschichte einmal bildlich vor.
Man steht da. Sieht wie die kleine Schwester abstürzt, wohlmöglich noch irgendwo aufschlägt.
Nick fährt aus seinen Gedanken.
"Summer, du tust mir so verdammt leid und ich finde es soo erschreckend was Menschen alles passiert und was sie durchmachen müssen. Wie lang ist das her?" Nick's Fragen überschlagen sich und zwischen dem ganzen Gewirr bekommt er einen entwirrten einzigen Satz heraus: "Du bist keines wegs lagweilig und du langweilst mich auch nicht, ehrlich."
Nick schaute auf den Boden.
Traurig, Summer muss wohl einen harten Schicksalsschlag eingesteckt haben... Nein, sie HAT ihn einstecken müssen.

"Danke!" sie schluchzte.
"Seit diesen Sommerferien kann ich nicht mehr schlafen. Das ist schrecklich. Und wenn ich doch einschlafe träume ich und ich will nicht träumen und dann zwinge ich mich dazu, wach zu bleiben.
Und, der eigentliche Grund, warum ich hier bin ist, dass ich beinahe hinterhergesprungen wäre! So zu sagen..... Ich wollte mich korz vor Schuljahresbeginn von mienem Balkon stürzen. Und da geht es schon 20 Meter nach unten...... Aber Alexx hat mich davon abgehalten. Seitdem sind wir auch so unzertrennlich!"
Sie seufzte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
Was nicht viel half, denn es kamen ja immer mehr.
"Ich weiß nicht, warum ich dir das erzähle. Alle anderen haben erzählt bekommen, ich sei Psychisch nicht mehr ganz klar weil meine Freundin umgezogen ist. NIe wird Amy auch nur erwähnt. Meine Amy, man könnte meinen sie habe nie existiert!"

Nick konnte noch nie mit ansehen, wenn jemand weinte.
Er rutschte mit seinem Stuhl näher an sie ran und nahm sie in den Arm.
"Ist es dir lieber, wenn alle glauben, du wärst einfach nur traurig darüber, dass deine Freundin weggezogen ist oder darüber, dass deine Schwester gestorben ist? Ich meine, dann würden alle auf dich zu kommen. >Ach, das ist ja soo schrecklich. Bla hier, bla da.< Ich weiß nicht, ob du verstehst was ich meine. Klar ist das eine äußerst tragische Sache mit deiner Schwester. Aber ich würde es wollen, dass es nicht so aufflammt, damit ich besser damit klar und vor allem darüber hinweg komme. Natürlich sollte Amy unter gar keinen Umständen in Vergessenheit geraten.", sagte Nick und seufzte.
"Und zu deinem Suizid-Versuch sag ich gar nichts. Ich glaube, dass du dir schon genug dazu anhören musstest.", Nick versuchte aufmunternd zu lächeln.
"Und du kannst echt glücklich sein so einen Bruder zu haben, der in so schweren Zeiten zu dir steht."

"Ach, du bist wirklch der einzige hier, mit dem ich reden kann! Naja, ich will ja nicht, dass alle sagen, dass es ihen Leidtut, weil das ja geheuchelt wäre, und man das eben einfach so sagt!
Ich will doch einfach nur, dass sie mit mir darüber reden! Aber sie tun es nicht!"
Sie kam ins stocken,
"Sie reden überhaupt nihct mehr mit mir. Als sei ich daran Schuld. Ich komme mir ja auch scholdig vor. Was safe ich, ich bin schuld! Aber..... sie müssen doch mit mir sprechen. Dabei ist Dad doc mein größtes Vorbild! Er ist so toll und klug.
Aber er redet nie mit mir. Nur >Kannst du mir mal das da geben< oder so.
Aber dann sieht er mich nicht einmal an! Er guckt immer weg.
Ich habe mich so oft entschuldigt, aber sie daf#ge immer ich sei nicht schuld. Aber sie denken es!"
Summer schniefte und meinte dann,
"Hast du auch Geschwister?"

"Ich denke nicht, dass sie glauben, du seist schuld daran. Sie haben nur enorme Schwierigkeiten darüber hinweg zu kommen, dass sie eine Tochter verloren haben. Aber ja, ich denke auch, du und deine Familie solltest euch mal zusammen setzen und darüber reden, auch wenn es schwerfällt.", sagte Nick.

Er machte eine kurze Pause, irgendwie kam es ihm jetzt komisch vor von seinem kleinen Sonnenschein zu erzählen, den er über alles liebte, deshalb sagte er nur kurz und leise: "Ja, eine kleine Schwester."

Summer lächelte.
"Wie ist sie so? Du kannst mir ruhig von ihr erzählen. Du musst keine Schuldgefühle haben, nur weil ich meine Amy verlohren habe. Erzähl mir von ihr!"

Nick wusste nicht so recht, aber schließlich konnte er sich doch selbst dazu bringen von Emily zu erzählen.

"Also, sie heißt Emily und ist 2 Jahre alt. Ich war 14, als sie zur Welt kam. Man könnte auch sagen, dass zwischen ihr und mir eine magische Verbindung besteht. Wir sind wie ein Herz und eine Seele. Wenn es mir schlecht geht kommt sie an und muntert mich auf. Sie ist ein soo aufgewecktes süßes kleines Mädchen. Ich liebes sie einfach nur.", sagte er und musste kurz lachen. "Ich bin richtig vernarrt in sie. Wenn ich so an meine Familie denke, vermisse ich am meisten meinen kleinen Sonnenschein."
Nick machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: "Als meine Familie mich hier abgeliefert hatte, hat Lili, die ganze zeit geweint >Nick nicht weg! Nick nicht gehen!< ... und kurz bevor ich endgültig im Schloss verschwand gab sie mir einen Käfig mit einem Hamster. > Das Lili.< . Ich habe noch nie (!) so bei einem Abschied geweint."
Jetzt musste Nick richtig lachen. Irgendwie kam ihm die ganze Geschichte einfach zuu absurt vor.

"Wie niedlich!" Summer lächelte, "Wie du sagst, muss sie total süß sein? Und sie ist zwei?"
Sie seufzte, "Meine Amy und ich, wir waren auch ein Herz und eine Seele. Wir haben alles zusammen gemacht.
Ich bin immer mit ihrzum Ballet gegangen und habe ihr zugesehen.
Ich bin zu jeder ihrer Vorführungen gegangen. Sie war so ein süßes, zierliches Kind.
Überhaupt nicht so wie ich.
Sie hatte eine Stimme wie ein Engel.
Sie hatte ganz langes schwarzes Haar und dunkle Augen. Sie war soooo hübsch. Im gegensatz zu ihr bin ich so was von hässlich. Naja, ich bin eigendlich immer hässlich, aber auch egal.
Ich vermisse meine Kleine einfach nur so sehr...... Aber ich habe andere Probleme. Was kann ich denn gegen meine Schlafstörung machen? Ich habe seit einem Monat nihct mehr richtig geschlafen!"
Sie gähnte, "Nicht dass ich nicht müde wäre, aber... Egal!"

Zitat :

Arius blickte sie grinsend an. "Du wiederholst dich." stellte er fest. Sein Müsli war nun aufgegessen. "Ich hoffe, dieses "Ja, stimmt" wird doch wohl nicht zur Gewohnheit werden? Das wär etwas langweilig, nicht?" er grinste und fügte dann schnell noch hinzu: "Und bitte antworte nicht nochmals "Ja stimmt...""
Ein harter Brocken? Wird wohl nicht allzu einfach, sich mit ihr zu unterhalten.

Jade merkte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.
Verdammt!, schoß es durch ihren Kopf.
Auch das noch...als würde ich mich nicht schon genug peinlich machen mit meinem sinnlosen Gelaber...
Sie seufzte leicht ehe sie sich wieder auf ihr Gegenüber konzentrierte.
"Tut mir leid", meinte sie dann nur zögerlich.
"In der Tat, das wäre es....", setzte sie dann etwas bestimmter fort.
"Es war auch nicht beabsichtigt gewesen. Wird nicht wieder vorkommen..." Sie rang sich zu einem halbwegs echt wirkendem Lächeln duch.
Dann nahm sie einen Löffel von ihrem Müsli und schaute Arius dann mit festem Blick an.

Hm, wirklich ein harter Brocken. Davon war Arius nun überzeugt. "Was denn, musst dich doch nicht dafür entschuldigen! Es ist Morgen, du bist entschuldigt." er grinste fröhlich. Heute war einer der seltenen Tagen, an denen er mit dem Aufstehen keine Mühe gehabt hatte. Er fühlte sich pudelwohl und lebendig, auch wenn der Nebel draussen seine Stimmung etwas dämpfte. "Du bist doch... in der 2. Klasse? Oder doch 3.?"

Jade biss sich leicht nervös auf der Unterlippe herum.
Sie wusste nicht wie sie mit Arius reden sollte....ob sie überhaupt mit Arius reden sollte....
Arius' fröhliches Grinsen verunsicherte das Mädchen nur noch mehr.
Ausweichend starrte sie an ihn vorbei aus dem Fenster.
Sie vermies es auch ihn anzusehen als sie mit einem "Ähm....2." antwortete.

Arius klatschte begeistert in die Hände. "Ach sowas! Na dann, bis gleich!" sagte er freudig, stand auf und nahm sein Tablett. "Entschuldige, wenn ich dich gleich so schnell stehen lasse, aber ich sollte wirklich den Unterricht vorbereiten gehen. Man sieht sich!" Er sauste mit dem Tablett zur Tablettabgabe und seine orangen Haare verschwanden durch die Türe hinaus

tbc: Bühne

"Ich weiß nicht so genau.", meinte Nick und fügte lächelnd hinzu, "Du bist hier die Ärztin, nicht ich."
Mmh, vielleicht hat sie einen Eisen-Mängel genauso wie ich oder eine Schilddrüsenüber-oder Unterfunktion., dachte Nickt und kam sich irgendwie blöd dabei vor.
Oh Mann, warum weiß ich so einen Müll eigentlich? Sie soll einfach mal zum Arzt gehen und der wird ihr schon sagen was sie hat.
"Geh doch einfach mal zum Arzt. Nur so zur Sicherheit, dass es nichts schlimmeres ist.", vervollständigte Nick seine Gedanken.

"Wenn da meinst, Kumpel!" sie grinste, sah auf ihre Armbanduhr, Marke Steinzeitauslaufsmodel, und erschrak.
"Ach du Jeh, ich muss jetzt zum Unterricht, wir sehen uns nachher bestimmt noch!
Machs Gut Nick, war toll mit dir zu plaudern..... Bis später!"
Sie erhob sich und verschwand aus der Tür in Richtung Unterricht.

tbc: Bühne

Nick sah Summer hinter her. "Bis später!"
Kumpel ... War auch sehr nett mir dir zu plaudern... Sie ist schon ein schwer zu durchblickendes Mädchen. Ich hätte nie gedacht, dass ihr so etwas schreckliches wie mit ihrer Schwester wiederfahren ist...
Kaum war sie verschwunden, stand er auch auf und beschloss einfach ziellos durchs Schloss zu geistern.

cf ~ Francis' & Callie's Zimmer

Auf dem Weg in die Kantine tippte Callie grinsend eine Antwort-SMS an Allyson, während sie überhaupt nicht darauf achtete, wohin sie eigentlich ging. Ihre Füße fanden den Weg zur Kantine mittlerweise von selbst. Das war wohl dann auch der Grund, warum sie am Eingang direkt in jemanden hineinlief.
Verstört blickte sie auf und erkannte Brian Deneeve, einen Jungen aus ihrer Klassenstufe.
"Oh! Sorry, hab ich dir wehgetan?", fragte sie sofort.
Sie kannte ihr Gegenüber nicht besonders, vor allem, weil beide in vollkommen verschiedenen Cliquen waren. Nun, höchste Zeit, das zu ändern...
"Hey, wolln wir zusammen frühstücken?", schickte sie deshalb direkt hinterher.

Als Arius so plötzlich aufsprang blieb Jade verwirrt zurück.
Sie schüttelte nur leicht den Kopf und stand dann ebenfalls auf um ihr Taplett weg zu bringen.
Allerdings hatte sie noch nicht alles aufgegessen, weshalb sie den Apfel mitnahm, schließlich musste sie jetzt in den Unterricht.
Eilig verließ sie den Raum, da sie nur ungern zu spät kommen wollte.

tbc: Unterricht

Brian war gerade auf den Weg in die Kantine. Er war schon etwas später dran, was allerdings für ihn eher zum Vorteil war, denn die unteren Klassen hatten gleich Unterricht, was dazu führte, dass die meisten von ihnen schon weg waren und nun etwas weniger Getummel in der Kantine war.
Eigentlich hatte Brian heute gute Laune, doch als jemand in ihn hinein lief, hätte er sich am liebsten einfach umgedreht und denjenigen angeschriebn, ob er nich aufpassen könne.
Doch als sich eine weibliche Stimme direkt bei ihm entschuldigte und sich erkundigte ob er sich wehgetan hätte, war seine Wut wie verflogen.
Er drehte sich um, lächelte das Mädchen an und versicherte ihr, dass alles okay sei.
Ihr Gesicht kam ihm zwar bekannt vor, doch einordnen konnte er sie dennoch nicht, geschweige denn sagen, wie sie hieß.
Als sie ihn dann fragte, ob er mit ihr frühstücken wollte schaute er sie erst ein wenig verdutzt an, da er es nicht gewohnt war so direkt von Unbekannten angesprochen zu werden.
"Klar", sagte er dann nur und sein Lächeln fand zurück auf sein Gesicht.

Beruhigt, dass sie es sich mit ihrem Gegenüber nicht gleich zu Anfang verscherzt hatte, grinste Callie endlich auch. "Gut, gut, dann hat meine Kommunikationssucht keine Verletzten gefordert!", scherzte sie, um die Situation ein wenig aufzulockern.
Sie besah sich Brian nun etwas genauer. Seine Haare, die es unmöglich machten, ihm in die Augen zu sehen, ließen ihn irgendwie ... geheimnisvoll erscheinen. Das mochte sie.
Als er jedoch auf ihre Frage ein wenig überrumpelt wirkte, überlegte sie, ihre Einladung wieder zurückzunehmen, doch gleich darauf erwiderte er mir einem Klar.
"Cool!", sagte sie bloß und betrat schließlich die Kantine.
All zu viele Schüler hielten sich dort nicht mehr, da die Erst- und Zweitklässler mittlerweile Unterricht hatten.
Sie entschied sich für ihren Lieblingsplatz am Fenster und zog Brian spontan an der Hand mit sich.
Das war nun eben eine ihrer ausgeprägtesten Eigenschaften: Sie hatte keinerlei Hemmungen, sich auch fremden Leuten gegenüber locker zu verhalten.
Bei dem Tisch angekommen, meinte sie nur entschuldigend lächelnd: "Ich hoffe, du fühlst dich jetzt nicht überrumpelt von mir!"

Brian lachte leise.
"Da musst du dir keine Sorgen machen, ist ja nichts passiert also wird es auch keine Verletzten geben...", sagte er dann und zwinkerte ihr zu. Allerdings bezweifelte er, dass sie dies überhaupt als solches unter seinen ganzen Haaren wahrnahm, da seine Haare den größten Teil seines Gesichts bedeckten.
Er wollte gerade fragen, wo sie sich hinsetzen wollte, da nahm Callie schon seine Hand und zog ihn mit, was ihn mehr als überraschte, was man auch für einen kurzen Moment in seinem Gesicht sah. Doch dieser Ausdruck verschwand recht schnell wieder, da er versuchte stets versuchte, nicht so viel von seinem Gesicht ablesbar zu machen.
"Nein. Nein, bin ich nicht, ist schon in Ordnung", meinte er dann nur und sein gwohntes Lächeln trat wieder in sein Gesicht zurück.

Amüsiert lächelte Callie. "Weißt du, es ist mir wirklich ein Rätsel, warum wir uns nicht schon viel früher im wahrsten Sinne über den Weg gelaufen sind!"
Plötzlich meldete sich ihr Magen mit einem ziemlich lauten Grummeln zu Wort. Und wieder musste sie lächeln, als sie daran zurück dachte, wie sie sich während ihrer ersten Tage auf der Hanington in der Kantine angestellt hatte. Damals war sie der festen Überzeugung gewesen, dass die Tatsache, dass es in der Kantine keine Kellner gab, alles nur ein böser Scherz gewesen war. Folglich hatte sie sich total zum Affen gemacht, als sie in der ersten Woche jedes Mal zur Essenszeit lautstark 'Kellner!' gerufen hatte.
Heute wusste sie es besser und so stellte sie ihre riesengroße Wildledertasche neben sich auf einen nicht besetzten Stuhl ab und meinte dann zu Brian: "Kann ich dir was mitbringen, oder kommst du mit mir an die Theke?"
Ja, in dieser Hinsicht hatte sie sich wirklich gebessert...